30.04. – Tag 4

Gruppenkuscheln…

Die Welpen sind auf Körperkontakt angewiesen. Untereinander. Und mit Zuma. Ist ihnen zu kalt, liegen sie auf einem Haufen, ist ihnen warm, streben sie auseinander.

Und natürlich ist es auch einfach ein gutes Gefühl, ein Gefühl der Sicherheit und des Geborgen seins.

Und deshalb wird man bei uns eine Rotlichtlampe vergeblich suchen (folgender Text ist von der HP www.schapendoes-herrenbrueck.de, weil wir es nicht hätten besser schreiben können 😉 )

„Die Rotlichtlampe

Irgendwie war sie schon immer da:

Die  Rotlichtlampe über der Wurfkiste

und deshalb nimmt man sie wohl immer weiter.


 Dieses Relikt aus Zeiten, in denen Hundewelpen noch in unbeheizten Räumen/ Ställen aufgezogen wurden, wird auch heute noch unsinnigerweise empfohlen und so kommt sie immer wieder auf’s Neue bei der Welpenaufzucht zum Einsatz.

Aber ist diese künstliche Nestwärme wirklich nötig oder ist sie sogar schädlich? 

Nun, das erste Argument gegen diese Wärme ist: Die Welpen trocknen zu sehr aus. 

Aber auch andere, sehr wichtige Argumente, sprechen eindeutig gegen eine  künstlich erzeugte Nestwärme. 

Denn durch eine über der Wurfkiste hängende Rotlichtlampe wird eine gleichmäßige Wärme erzeugt und verhindert deshalb auch  jene natürlichen Herausforderungen des heranwachsenden Organismus, die körpereigenen Thermoregulatoren nach und nach zu entfalten.

 Einfach ausgedrückt, der Organismus wird daran gehindert, selbständig Wärme zu entwickeln und sie zu regulieren. Auch wer einmal Bilder einer vor sich hin hechelnden Mutterhündin sieht, die trotz dieser für sie als Quälerei empfundene Hitze das Wurflager aus vollkommen verständlichen Gründen nicht verlässt, der wird schon deshalb eine solche Zusatzwärme bei der Welpenaufzucht rigoros ablehnen.


Eine  künstliche Wärmequelle kann aber die natürliche Nestwärme in ihrer sozialen Wirkung  (Kontaktliegen links auf dem Bild) durch die Wurfgeschwister oder durch die angemessene, genau differenzierte  Wärme der Mutterhündin auf keinen Fall ersetzen.

Auch die Suche in der Wurfkiste nach Wärme, sei es in Richtung Wurfgeschwistern oder Mutterhündin und den daraus resultierenden „Frühstress“, lernen Welpen unter diesen Aufzuchtbedingungen nicht kennen.

Stress und eine darauf hin folgende Reaktion sind aber wichtig, um auch im späteren Leben auf die verschiedensten Herausforderungen aktiv mit der richtigen Handlung zu reagieren.

Diese lebensnotwendigen Mechanismen gilt es frühzeitig zu fördern! Dafür sind  Geruch- sowie Tastsinn bei Welpen in diesem Alter schon vorhanden und können, nein, müssen sogar entwicklungsgemäß den Aufgaben entsprechend  eingesetzt werden. 

Noch blind und taub können Welpen solche enormen Anstrengungen und Aufgaben bewältigen.

Der Natur sei Dank! Also, nicht hindern, sondern diese Entwicklung durch natürliche Aufzuchtbedingungen fördern.

Dies  sollte die vorrangige Aufgabe eines Züchters sein.  


Werden Welpen unter künstlicher Wärmequelle dann auch noch zusätzlich mit bequem zu erreichender künstlicher Nahrung ernährt, wächst und gedeiht ein solcher Wurf natürlich wunderbar. Denn die fehlenden Anstrengungen bei der  Nahrungsaufnahme/ Wärmeerzeugnis,  führen natürlich zu einer Energieeinsparung, die dann ohne Schwierigkeiten vom Organismus in schnelleres Wachstum umsetzt werden kann. Und der Züchter fühlt sich in seinem Handeln doch nur bestätigt!

Erstrebenswert ist eine solche Aufzucht aber in vieler Hinsicht nicht! 


Vielmehr entstehen durch diese und andere Formen menschlicher Überbehütung Einschränkungen in der Fähigkeit des Organismus, sich auf die unterschiedlichsten Anforderungen des Lebens angepasst einstellen zu können. Dies hat vor allem für die gemeinsame Entwicklung des Körpers und seiner Sinne und damit auch für das Lernen und Verhalten weit reichende Bedeutung. Durch eigenes Tun etwas zu bewirken fördert immer wieder neu den Antrieb zur positiven Lebensbewältigung  (Berlowitz , Weidt) 


Fazit:  Durch Anstrengung zum Erfolg, dieses für die weitere Wesensentwicklung so wichtige Erfolgserlebnis lernen  Welpen unter und mit Kunstwärme/ zu frühe Zusatzernährung nicht kennen. Werden schon vorgeburtlich (das wissen wir heute über den neuen Wissenschaftszweig der Epigenetik) die Weichen für eine spätere Belastbarkeit im Leben eines Hundes gelegt, so sind die ersten Lebensphasen eines Hundes ausschlaggebend für seine spätere Entwicklung! Viele so genannte „Wesensmängel“ bei Hunden resultieren aus falsch verstandener Fürsorge  des Züchters, weil er seine instinktsichere Hündin bei der natürlichen Pflege seines Nachwuchses behindert.“


Quelle Text: www.schapendoes-herrenbrueck.de

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